KLEBEN BLEIBEN

Collagen, Michael Bause

11.6. -13.9.2013

 Kleben bleiben
Collagen von Michael Bause
In der zeitgenössischen Kunst beobachten wir seit einiger Zeit, wie Künstler die Collagetechnik aufs Neue verwenden, um ihrer jeweiligen Wahrnehmung von Realität den adäquaten Ausdruck zu verleihen. Der Begriff Collage verbindet sich mit der künstlerischen Auseinandersetzung über Fragmentierung, Komplexität und Ordnung. Ordnung verstanden nicht nur als symbolische Orientierung innerhalb einer unübersichtlichen Realität, sondern als Ergebnis des Sammelns und Auswählens.

 

… „Michael Bauses präzise und diskrete Collagen kaschieren nicht die Trivialität der Papierspuren. Sie erscheinen nur, in aller Bescheidenheit, in einem poetischen Kontext eigener Signatur. Im Nahblick verschwimmen die Oberflächen, die Ornamente überlagern sich und ordnen sich neu zu befremdlichen Mustern, mit der Transparenz wird die Verschleierung der Sicht erfahrbar. Er bügelt Thermopapieren surrealistische Brandflecken auf und zersetzt die Statik von Folien. Er kombiniert Relikte aus den Bilderschätzen dieser Zeit mit dem Trash der Gegenwart, ohne zu werten. Es geht um das Sehen, um das Wahrnehmen und dessen Fiktion. Bause zeigt in seinen Montagen des Vorgefundenen auch seine Position des außen stehenden Betrachters. Dieser Ort des Zaungastes, zwischen Innen und Außen, Vertrautheit und Fremde, zeichnet nun jedoch die klassische Position des Künstlers aus.“ …
(aus einem Text von Sabine Vogel)

 

 

 stick to it
Michael Bause, collages
One can notice how collages make a reappearance in today’s contemporary art as a technique used by artists to give an adequate expression to their respective perception of reality. The term collage is closely linked to the artistic involvement with fragmentation, complexity, and order. Order to be understood here not as a symbolic orientation within a confusing reality, but as a result of collecting and selecting.

 

… „Michael Bause’s precise and discrete collages do not erase the trivial of the paper traces. They only appear – in all their humbleness – in a poetic context of their own signature. Viewed from close up the surfaces beginn to blur, the ornaments overlap and seem to rearrange themselves anew into strange patterns, while the transparancy allows for an experience of the veiling of the view. Bause flat irones surreal markings into thermo papers and corrodes the static of foils. He combines relicts from the pictorial treasure chests of those days with today’s trash – all without judging. The focus is on viewing, on perception and its fictions. With his montages made from found materials Bause also makes visible his own viewpoint, his own position as an observer from the outside. And yet, his location from the sidelines, placed between inside and outside, familiarity and otherness, can be seen as the classic position of the artist.“ …
(Exerpts from an essay by Sabine Vogel | Translation Nils Plath)

 

 

 VITA • MICHAEL BAUSE

1954            in Greven/W. geboren

 

1974-1979   Studium Visuelle Kommunikation – Münster Mitglied im Deutschen und
Westdeutschen Künstlerbund

 

1990            Arbeitsstipendium des Senators für Kulturelle Angelegenheiten – Berlin

 

1992-1996   Lehrauftrag für Malerei – HdK Berlin

 

1993            Türkei Stipendium der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten –
Berlin

 

1993            Idee und Gründung Projekt der Inkonferenz // www.inkonferenz.de

 

1997           1. Preis und Ausführung Kunst am Bau Projekt Kindertagesstätte Rudower
Felder Berlin

 

1999           1. Preis und Ausführung Kunst am Bau Projekt Lieselotte Berger Schule
Berlin

 

2000            Wandbildsymposium Kaunas Litauen

 

2001-2003   Kunstförderung Land Berlin

 

2003-2010   künstl. Mitarbeit und Assistenz in der Werkstatt für Veränderung von
Seraphina Lenz in Berlin

 

2008            Idee und Gründung der Produzentengalerie oqbo Berlin // www.oqbo.de

 

 

Ausstellungen Auswahl

 

2013
Wirwiederhier Kunstmuseum Bochum (K) // Alabama,Sir Leipzig // Out of Berlin halle50 Domagkateliers München // Dok25a Düsseldorf // Malerei Galerie oqbo Berlin // kjubh Kunstverein Köln

 

2012
paperfile on tour Kunstraum Tosterglope // Dripping Color Amazement (kuratiert von Brent Hallard, San Francisco) Galerie oqbo Berlin

 

2011
Bikini t27 Berlin // Tasten nach Wirklichkeiten Michael Bause & Markus Willeke Malerei Galerie oqbo

 

2010
paperfile on tour Edvard-Munch-Haus Warnemünde / Raum3 für zeitgenössische Kunst Essen // Landpartie Museum Beckum (K) // Berlin Drawings Dan Devening Projects Chicago // Berliner Auswahl Galerie Nihil Nisi Berlin

 

2009
HaiSchaiMai #2Erzeugermarkt Brunnenstraße 64 Berlin // Für das Abstrakte gibt es keinen Ersatz Galerie oqbo Berlin // Istanbuler Blätter Pluto Berlin (EA) // Wechselwirkungen Ausstellung des Westdeutschen Künstlerbundes Lodz Polen (K) // zeigen eine Audiotour durch Berlin von Karin Sander, Temporäre Kunsthalle Berlin(K)

 

2008
Backstop #1Erzeugermarkt // Brunnenstrasse Berlin – Zeichnungen // Kunstraum Düsseldorf – Galerie M. Beck Homburg/Saar – Malerei // Galerie oqbo Berlin // Kloster Wedinghausen Arnsberg (EA) (K)

 

2007
Seven Words // M. K. Ciurlionis National Art Museum Kaunas, Litauen

 

2002
Inkonferenz 3 // Universitätsklinikum Charité Berlin – Inkonferenz 3 > ab Juni im Lagerzustand // Kunst im Hagenbucher Heilbronn – Wächserne Identitäten // Georg Kolbe Museum Berlin (K)

 

2001
Von Haus zu Haus // Westdeutscher Künstlerbund Museum Lüdenscheid (K) – E-Werke // Berlin

 

2000
Galerie Monika Beck Homburg – Paraphrases of the Classic // Kaunas Gallery Litauen – Inkonferenz 2 // Künstlerhaus Dortmund (K)

 

1999
Doppelte Wahrheit // Galerie im Saalbau Berlin – Kunst am Bau Projekte // Bildhauerwerkstätten Pankehallen Berlin // Berlin

 

1997
Glasschränke Städt. Galerie Lemgo, Haus Eichenmüller (EA) – Westdeutscher Künstlerbund Städt. Galerie Schloss Strünkede Herne (K) – Istanbul in Berlin // Ausstellung der Berliner Stipendiaten Kunstamt Kreuzberg/ Bethanien Berlin (K) – Bilder und Objekte // Galerie Petersen und Partner Berlin (EA)

 

1994
Un Ort Nung // Galerie im Körnerpark Berlin (K)

 

1993
Istanbuler Blätter // BM Contemporary Art Center Istanbul, Galerie Weber Münster, Türkisches Kulturzentrum Berlin (EA) (K) – Inkonferenz Städt. Ausstellungshalle am Hawerkamp Münster (K)

 

1992
Petersburger Hängung Collagen und Übermalungen 1986-1992 // Kunstverein Greven (EA) (K) – Bandbreite // Hackesche Höfe Berlin – Vorschläge zur Malerei // Galerie Weber Münster – Le Cadavre Repris // Stadschouwburg Antwerpen

 

1990
Le Cadavre Repris // Galerie M Berlin

 

1989
Einsichten-Aussichten // Galerie Kosmos Essen (EA) (K) – Bilder // Galerie Weber Münster (EA) (K)

 

1988
Kunstverein Unna – Stadträume // Galerie IX Berlin (EA)